Ich habe mich auf eine Experiment eingelassen. Ich nenne es Impro-Blog und ist quasi ein Add-On zur 10minBlog Challenge, von der ich gestern erfahren habe. Jeden Tag einen Artikel in 10 Minuten schreiben, zu einem Twitter Tweet. Jetzt.

Schon beim Durchscrollen der Timeline wurde mir klar. Das wird schwieriger als gedacht. Ich hatte einen Tweet im Kopf, den ich heute früh gelesen hatte und über den ich mir schon ein paar Gedanken gemacht hatte. Und der war plötzlich einfach nicht mehr da. Wohl gelöscht. So ist das mit den kontroversen Kommentaren zu denen man sich gekonnt mal auslassen könnte.

Weil ich mit diesem Konzept quasi noch Anfänger bin, habe ich mich jetzt entschlossen, mich auf verlässliches Gebiet zu begeben. Die neue (bzw. alte, bzw. derzeitige) Arbeitswelt. Und deshalb der heutige Tweet vom sehr geschätzten New Work Blogger Hendrik Epe:

Wird in der heutigen Welt weniger kooperiert und wenn ja warum? Die erste Frage kann ich gar nicht so überzeugend und klar beantworten. In meinem direkten beruflichen Umfeld spielt Kooperation eine große Rolle. Sowohl intern zwischen Kollegen. Als auch extern mit anderen Unternehmen. Aber ich arbeite auch in einem Unternehmen (Innovationsberatung), wo Kooperation quasi Teil des Geschäftsmodells ist. Von daher wenig überraschend.

Auf der anderen Seite nehme ich in der Wirtschaft schon auch oft eine Tendenz zur Abschottung wahr. Geschäftsgeheimnisse. Datenschutz. Wettbewerbsverbote. All das sind Maßnahmen die darauf abzielen, Zusammenarbeit (zumindest mit der Konkurrenz) zu erschweren. Aber auch das Verhältnis zu Kunden oder Zulieferern schient oft vorbelastet. Nach dem Motto: Wenn jeder jedem was klaut, kommt keinem was weg. Es geht um den eigenen Erfolg. Nicht unbedingt auf Kosten anderer. Aber wenn es sein muss, dann wird das billigend in Kauf genommen.

„Wir hätten da einen Vorschlag. Was halten Sie davon, wenn wir ihnen diese Leistung einfach zur Hälfte des Preises geben? Oder Sie entscheiden einfach direkt, was es Ihnen wert ist. Ja, nee. Einfach so. Auf gute Zusammenarbeit“, hört man ja in der Form auch nicht so oft.

Aber das sind persönliche Eindrücke, weshalb ich kurz noch auf das Warum eingehen möchte. Für mich gibt es dafür zwei Hauptgründe:

  1. Erziehung: Unser gesamtes Bildungssystem ist auf den Erfolg des einzelnen ausgerichtet. Jedes Zeugnis spiegelt immer nur die individuelle Leistung wieder (und das auch noch unzureichend). Ob die Klasse insgesamt erfolgreich war. Inwiefern einzelnen Schüler mit anderen kooperiert haben, um gemeinsam gute Leistungen erzielen, wird nicht erwähnt (oder nur im Fließtext).
  2. Zielsystem: Das Ziel der meisten Unternehmen ist Wachstum und Gewinn. Kein Unternehmen wird dafür belohnt, dass es der Gesellschaft oder den Mitarbeitern oder anderen Unternehmen gut geht (es sei denn, man ist abhängig von ihnen). Das heißt Kooperation ist immer nur ein Nebeneffekt, um die eigenen Ziele zu erreichen. Es ist nie das Ziel. Solange das in der DNA unseres Wirtschaftssystems verankert ist wird sich daran wohl auch nichts ändern. Wer Interesse hat zu sehen, wie es anders gehen könnte, sollte mal einen Blick auf die B Corporations werfen. Das könnte in die richtige Richtung gehen.

#ImproBlog – Kooperation, nein danke
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