Vor gut vier Monaten haben wir an dieser Stelle über „Demokratie in Bewegung“ kurz DiB berichtet. Die junge Partei war kurz zuvor gegründet worden, um Demokratie und Mitbestimmung mit einem innovativen Konzept neu anzugehen. Zu diesem Zeitpunkt gab es jedoch außer einer Online-Petition und einer Handvoll engagierter Gründungsmitglieder noch nicht viel Zählbares.
Heute sieht das schon etwas anders aus. Die DiB hat binnen kürzester Zeit 16 Landesverbände gegründet und ist nun tatsächlich in 8 Bundesländern gelistet. Das heißt, sie wird am 24. September bei 75% der Deutschen mit auf dem Wahlzettel stehen. Über eine offene Kollaborations-Plattform wurden nach den hier beschriebenen Prinzipien über 80 Initiativen entwickelt, aus denen ein konkretes Parteiprogramm entstanden ist. Einen schnellen Überblick über die einzelnen Positionen bekommt man beispielsweise über den Wahl-O-Mat.
Nun geht es uns in diesem Blog nicht um Parteiwerbung oder das Überbringen einer politischen Botschaft. Aber wir sehen, dass die Gesellschaft sich verändert. Wir haben uns mit Bildung („Lust auf Bildung, Zukunft und Gesellschaft„), Arbeit („Arbeit macht keinen Sinn mehr, oder?„) und Wirtschaft („Zeit ist das neue Geld„) in dieser schnelllebige Zeit beschäftigt. Und es ist an der Politik, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen. Dies hat auch Dr. Andreas Zeuch kürzlich gewohnt bissig proklamiert. Die Kritik an den etablierten Parteien wird lauter. Man traut ihnen diese Wendigkeit nicht zu. In der Wirtschaft legen sich junge Startups teilweise sehr erfolgreich mit der Old Economy an. „Uber yourself before you get Kodak’ed“ hat mittlerweile jeder, der sich ein bisschen mit Digitalisierung beschäftigt schon einmal gehört.
Die Vermutung liegt nahe, dass die Disruption auch vor der Politik nicht Halt macht. Gerade die Vorgehensweise der DiB, nämlich innerhalb kürzester Zeit über 1.000 Menschen deutschlandweit über soziale Medien zu vernetzen, um gemeinsam ein auf zentralen Werten basierendes Parteiprogramm zu entwickeln, könnte so einen disruptiven Ansatz darstellen. In Vorbereitung auf den Creative Collaboration Culture Day, der am 20.10.2017 in Karlsruhe stattfindet, haben wir deshalb Dr. Alexander Plitsch, den Bundesvorsitzenden der DiB, interviewt. Alexander hat sich die Zeit genommen, um im Detail auf die konkrete Vorgehensweise, die Prozesse, die Herausforderungen und die Gesamtvision einer innovativen, modernen Form von Demokratie einzugehen.
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